Die Mühlberger wollten sich unbedingt für die derbe Heimniederlage rehabilitieren, mussten dabei aber wegen des Wochentages einige wichtige Akteure ersetzen. Zwei unnötige, vermeidbare Gegentore brachte den Gastgebern eine sichere Pausen-Führung. In der zweiten Hälfte konnte Empor lange gegenhalten, musste sich aber mit dem dritten Gegentor geschlagen geben.

Über 200 Zuschauer hatte das EE-Derby mitten in der Woche angelockt und sie sahen einen verdienten Sieg der Heim-Elf, die sich in einer sehr fairen Partie die Punkte auf teilweise tiefem Grund schwer erarbeitete und sich jeweils in der zweiten Hälfte der Spielabschnitte deutlich steigerte. Für die Mühlberger ging es schon fast um alles und entsprechend engagiert begannen sie. Eine wirkliche Torchance hatten sie jedoch über die gesamte Dauer nicht.

Pünktlich zum Anpfiff des Heim-Finals 2012/13 hatte auch der Regen aufgehört und die Platzherren brauchten zehn Minuten bevor sich Empor-Keeper Christoph Janke im Nachfassen gegen Carsten Gärtner das erste Mal beweisen konnte und taten sich auch danach recht schwer. Mehr als Distanzschüsse von Martin Voigtländer (16.) und Dirk Schiffner (18.) waren nicht zu verbuchen und Versuche mit Eingaben von den Flügeln schlugen zunächst fehl. Erst ein schnell ausgeführter Freistoß und ein präzisier Pass in den Rückraum von Sascha Gutsche ließen dann aber das 1:0 durch Tim Seifert folgen (22.). Mühlberg wollte eine schnelle Antwort, bis auf zwei Angriffe blieb Empor aber recht harmlos und wurde vom VfB-Sechzehner ferngehalten. Nach einer guten halben Stunde wurde die VfB-Elf gefährlicher und auch das Umkehrspiel klappte besser. Einen Freistoß hatte der Tormann wieder erst im zweiten Versuch (31.) und rettete dann im letzten Moment gegen Martin Voigtländer, der, allein auf ihn zulaufend, die Kugel mit einem Heber unterbringen wollte (36.). Mit einem Torwart-Missgeschick, das der überraschte Carsten Gärtner nicht ausnutzen konnte, begann die Schlussphase der ersten Hälfte mit Martin Voigtländer im Mittelpunkt. Erst bediente er Carsten Gärtner, der gegen den Schlussmann zweiter Sieger blieb (40.) und dann vergab er nach ganz starkem Pass von Sascha Gutsche eine Riesenmöglichkeit (42.), traf aber gleich darauf zum wichtigen 2:0 (43.).

Mit Wiederbeginn bekamen die Platzbesitzer längere Zeit keine Ballkontrolle und Mühlberg wurde zwar nicht zwingend, hatte aber mehr Spielanteile. Ein Freistoß von David Otto war die beste Szene (52.) und auf der anderen Seite zeigte Tim Seifert mit seinem Versuch (59.) die erste nennenswerte Aktion der Heim-Mannschaft nach der Pause. Nach und nach aber strafften sich die Hohenleipischer und Eddy Goßlau, der sich gegen drei Mühlberger durchgesetzt hatte, zwang mit einem glänzenden Schuss den Tormann zu einer ebensolchen Parade, indem Christoph Janke den Ball noch an die Latte lenkte (71.). VfB-Trainer Henrik Pohlenz brachte mit Beginn der Schlussviertelstunde drei frische Kräfte und die Hohenleipischer konnten das Tempo noch einmal etwas anziehen, hatten offenbar mehr zuzusetzen. Schön herausgespielt dann die endgültige Entscheidung, als Robert Hagedorn nicht zu stoppen war und seine Hereingabe Benjamin Stern einnetzte. Damit war der Widerstand der Elbestädter ganz offensichtlich gebrochen und in den Schlussminuten ergaben sich für den VfB noch drei ganz klare Einschussmöglichkeiten, alle durch eingewechselte Spieler, die jedoch das leere Tor verfehlten (84.) oder Zentimeter zu spät kamen, wie Tommy Lehmann (87.).

Mit diesem Arbeitssieg auf teilweise sehr tiefem Geläuf rückte Hohenleipisch an die Tabellenspitze, während für Mühlberg die Luft immer dünner wird. Die letzten drei Saisonspiele bestreitet die VfB-Elf auswärts bei den drei Aufsteigern und reist am Samstag zunächst nach Groß Gaglow.

Bericht: Frank Thiemig (VfB Hohenleipisch)